Frank Hoffmann Krankheit: Frank Hoffmanns „Trailer“-Sendung informierte die Öffentlichkeit zwei Jahrzehnte lang mit freundlichem Ton über das aktuelle Filmgeschehen. Das bestätigte sein Lokalsender ORF am Samstag. Außerdem war der deutsche Einwanderer mehr als nur ein Moderator; Im Laufe der Jahre baute er ein treues Theaterpublikum auf.
Frank Hoffmann wurde am 16. Juli 1938 in Radebeul/Dresden geboren und war damit einer der erfolgreichsten österreichischen Bühnenschauspieler aller Zeiten. Seine Schauspielausbildung erhielt er an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München, wo er seinen ersten Kontakt mit dem österreichischen Theater hatte, als er mit Attila Hörbiger auf der Bühne stand.
Später erinnerte er sich an eine Szene in “Nathan der Weise”, als ihm die Theaterlegenden das Du-Wort überreichten, das dem jungen Schauspieler auf der Bühne vor ihm den Text zertrümmerte. Statt auf einen größeren Wurf freut sich dieser Patzer vielleicht auf Auftritte in Heidelberg, Köln, Dortmund oder dem Residenztheater München; sowie am Schauspielhaus Graz und am Stadttheater Basel.
Auch an der Wiener Staatsoper, den Salzburger Festspielen, dem Theater Zürich, der San Francisco Opera und der Tokio Opera trat er in Gastrollen auf. Die große Ära Frank Hoffmanns begann 1967, als er zum Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters ernannt wurde. Obwohl es ein ganz anderes Medium war, das ihn im ganzen Land zu einem erkennbaren Gesicht machte: das Theater.
Von 1975 bis 1994 moderierte Hoffmann eine wöchentliche ORF-Filmsendung namens „Trailer“, die mit der ikonischen Titelmusik von Dave Brubeck die Zuschauer über das Treiben der globalen und österreichischen Filmindustrie informierte. 2013 hatte Hoffmann ein kurzes Leinwand-Comeback, als er gemeinsam mit Miriam Hie bei Servus TV das Magazin „Lichtspiele“ moderierte.
Er war auch kein bloßer Analytiker; er stand vor der Kamera und spielte 1982 mit Jean-Paul Belmondo in „Das As der Asse“, seinem ersten Filmauftritt. Die Nacht der Nächte (1996), gefolgt von Bella Ciao (1998), als erneut Xaver Schwarzenberg und Hörbiger vor der Kamera standen.
Das Theater blieb jedoch der Humus, aus dem Frank Hoffmann seine Kraft schöpfte. Er sagte einmal: „Theater ist wie Atmen.“ Und diese Freiheit konnte der Schauspieler nicht nur auf der Bühne erleben, sondern auch im Regiestuhl, wo er oft als Intendant des von ihm mit aufgebauten Güssinger Kultursommers saß.
Feydeau spielte in dieser Produktion in „Der nackte Wahnsinn“ und 2017 im legendären „Pension Schöller“. Durch den kulturellen Austausch waren die Dresdner dem eigenen Burgenland sowie der Musikgruppe mg3 verbunden.
Hans Peter Doskozil (SP), der burgenländische Landeshauptmann und Kulturreferent, zeigte sich von der Todesanzeige am Samstag „tief betroffen“: „Die österreichische Kultur und das Burgenland verlieren eine der größten Persönlichkeiten ihres Kulturlebens – einen Mann mit vielen Qualitäten, der nach langer internationaler Karriere für viele wertvolle Jahre das Burgenland in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt hat.”
Doskozil sagte, er habe erst kürzlich mit Hoffmann gesprochen, dem es wegen seiner Krankheit schon schlecht gehe, er habe sich aber trotzdem um „seinen Güssinger Kultursommer“ gekümmert. Vor dem Tod von Willi Resetarits hatten Hoffmann und Resetarits geplant, am 1. Mai den Burgenländern das „Komturkreuz des Landes Burgenland“ zu überreichen.
Dass ihm das offizielle Burgenland für sein Lebenswerk nicht danken könne, sei „sehr bitter“, laut Landeshauptmann. ORF-Chef Roland Weißmann zeigte sich sichtlich erschüttert: „Generationen, auch meine eigene, sind von Frank Hoffmanns filmischem Erbe geprägt worden. Ein Stück ORF-Geschichte ist die Trailer-Titelmusik, Hoffmanns unverwechselbarer Regiestil und vor allem seine Stimme.
Unser Mitgefühl gilt denen, die zurückgeblieben sind. Andrea Mayer, Staatssekretärin der Grünen für Kultur und Kunst: „Frank Hoffmann war sowohl ein wunderbarer Mensch als auch ein bemerkenswerter Künstler. Er hat im Laufe der Jahrzehnte gelernt, sein treues Publikum mit seinen vielfältigen Talenten als Darsteller und Regisseur zu begeistern , und Moderator.
Er ist unersetzlich wegen seiner großartigen, wiedererkennbaren Stimme und seiner sehr warmen und freundlichen Art. Darüber hinaus hat Frank Hoffmanns Leidenschaft für das Kino als Kunst- und Unterhaltungsform ihn zu einer hochkarätigen Persönlichkeit gemacht. Er hat die geprägt Kultur dieses Landes auf vielfältige Weise. Für sein Lebenswerk gebührt ihm unser Dank und größter Respekt“, mischte sich Mayer in das Gespräch ein.