Regine Sauter Ehemann: Nach acht Jahren verlässt der Freespirit Ruedi Noser 2023 die kleine Hütte. Nun wird um den zweiten Schweizer Sitz in der Legislative gekämpft Unter den Kandidaten sind namhafte Politiker aus dem ganzen Land. Im Kanton Zürich spricht man vom “Kampf der Titanen”.
Das ist zwar etwas übertrieben, aber die Grundlage ist solide. Ruedi Noser kündigte am Montag an, im Oktober 2023 nicht mehr für den Senat zu kandidieren. Der 61-jährige Informatikunternehmer nennt es Karriere in der Politik. Noser war in den Zürcher Freisinns eine bekannte Figur, hielt aber mit überraschenden Ideen die Position seiner Partei auf Trab.
Daraufhin entschied er sich, der Gletscher-Initiative beizutreten. Der Vorstand der Kantonalzürcher FDP hat bereits entschieden, wen er den Delegierten als Kandidatin für die Ständeratskandidatur vorschlägt: Regine Sauter, seit 2015 Bundesabgeordnete, ist die in Frage kommende Person.
Der 56-jährige Schweizer Staatsgelehrte ist als Direktor der Zürcher Handelskammer und Mitglied des Business Leaders’ Committee der Wirtschaftsförderung Schweiz bestens in der Wirtschaft verwurzelt. Regine Sauter gilt als flink und zuverlässig, ist aber eher defensiv in der Mitte.
Mit ihren Angriffen auf politische Gegner verfehlen sie es, auf sich aufmerksam zu machen. Ein Kandidat für das Amt des Staatssekretärs wurde frühzeitig von der Zürcher FDP dermassen präsentiert, da mit einem harten Wettbewerb um den Sitz zu rechnen ist. Andere Parteien wollen namhafte Kandidaten ins Rennen bringen.
Was ist der Ausgangspunkt? Erneut wird Daniel Jositsch für die SP spielen. Die Ergebnisse eines Autokraten werden von einem Rechtsprofessor im Kanton Zürich erzielt. Eine Abstimmung im ersten Wahlgang 2023 dürfte Jositschs Status als Standeskandidat bestätigen.
Stöcklis zweiter Zürcher Sitz bleibt. Marionna Schlatter überraschte vor drei Jahren alle, als sie ihre Haare wunderschön schnitt. Sie war damals Vorsitzende der grünen Schweizer Kantonspartei, aber noch nicht ins Nationalparlament gewählt worden. Niemand würde sich wundern, wenn die Grünen Schlatter erneut für den Senat nominieren würden.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende hat dagegen etwas zu sagen. Balthasar Glättli, der seit 2011 im Nationalrat sitzt, hat parteiintern bekannt gegeben, dass er erwägt, für die Ständeratskandidatur zu kandidieren. Laut Glätli musste die Partei alles daran setzen, den Wahlerfolg von 2019 zu wiederholen. Also sollten sie ihre berühmtesten Gesichter zum Rennen bringen.
Allerdings hat Glättli ein Problem: Er ist ein Mann. Wird der Kanton Zürich vertreten sein, solange zwei Männer in der kleinen Kammer sind? Viele Grünen halten das für eine schlechte Idee. Das deutet Schlatters als möglichen Kandidaten an. Die Partei muss sich zwischen ihr und Glättli entscheiden.